Gemeinsam mit dem bayerischen Umweltministerium haben der Jagdkynologische Arbeitskreis und der BJV ein Projekt zum Aufbau einer Kadaver-Suchhundestaffel gestartet. Sie soll im Fall eines ASP-Ausbruchs bayernweit eingesetzt werden können, um Schwarzwildkadaver zu finden.
Die Ausbildung, die Bereitschaft und ein möglicher späterer Einsatz sind Gegenstand dieses Projekts. Die Projektleitung haben Frank Wagner, Präsident des Jagdkynologischen Arbeitskreises und Vorsitzender des Jagdgebrauchshundevereins Bayern mit Sitz in Nürnberg, und Prof. Dr. Hartmut Wunderatsch, Mitglied im BJV-Präsidium sowie Vorsitzender des Ausschusses „Jagdhundewesen" im BJV.
Wie soll die Ausbildung zum Kadaversuchhund ablaufen?
Aus dem Kreis der Begleithundeausbildung der BJV-Kreisgruppen und der Jagdgebrauchshundevereine werden geeignete Hundegespanne angeworben, die sich einer Ausbildung zu einer ASP-Kadaver-Suchhundestaffel im Bereich von 160 Übungsstunden unterziehen.
Bevorzugt werden Jäger und Nichtjäger angesprochen, die die Begleithundeausbildung bereits abgeschlossen haben, Interesse an einem weiteren Einsatz ihrer Hunde zeigen und gewillt sind, mit Wildschwein-Kadaver-Material eine drei- bis viermonatige Ausbildung zu absolvieren. Die Ausbildungsteilnehmer verpflichten sich zum regelmäßigen Besuch des wöchentlichen Trainings unter Leitung eines Ausbilders. Die Ausbildung endet mit einer Prüfung. Es muss die grundsätzliche Bereitschaft vorhanden sein, bei erfolgreichem Bestehen der Prüfung bayernweit ASP-Wildschwein-Kadaver zu suchen.
Welche Hundegespanne sind geeignet?
Geeignet sind Hundegespanne dann, wenn der Hundeführer körperlich in der Lage ist, auch über mehrere Tage im Wald mit seinem Hund Suchen durchzuführen, die Hunde eine gute Führerbindung zeigen, ruhig und verträglich sind und sich als körperlich belastbar erweisen.
Eine unabdingbare Voraussetzung für die Eignung des Hundes ist die Such- und Apportierfreudigkeit. Jäger müssen sich darüber im Klaren sein, dass ihre Jagdhunde durch die Ausbildung zu Kadaver-Suchhunden anders konditioniert werden als es im üblichen jagdlichen Betrieb der Fall ist. Kern der Ausbildung ist das sichere Bringselverweisen im Fall eines Kadaverfunds durch den frei um den Hundeführer suchenden Hund. Die Wildschweinschwarten in verschiedenen Verwesungszuständen werden während der Ausbildung in verschlossenen Kisten versteckt oder komplett mit Haupt ausgelegt.
Auch Desinfektion muss geübt werden
Die Gewöhnung des Hundes an eine Desinfektion ist Bestandteil der Ausbildung und der Prüfung. Das Ausbildungsziel ist erreicht, wenn das Absuchen eines ca. 0,5 bis 1 Hektar großen Waldgeländes mit unterschiedlichen Vegetationszuständen und das Auffinden von drei versteckten Schwarzwild-Kadavern innerhalb einer halben Stunde nachgewiesen werden kann. Die Prüfung wird durch anerkannte und bestätigte Richter des Jagdgebrauchshundeverbandes Deutschland und einen amtlichen Veterinär als Behördenvertreter abgenommen.
Den Hundeführern werden die Fahrtkosten ersetzt. Darüber hinaus wird ihnen auch eine geringe Aufwandsentschädigung erstattet.
Derzeit werden das Ausbildungsprogramm und eine Prüfungsordnung erarbeitet. Dann werden in den einzelnen Regierungsbezirken Ausbildungsmöglichkeiten geschaffen.
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